Sorte mit POLONIE am Ende der Vorderseitenlegende, TORVNENSIS am Ende der Rückseitenlegende, zwei Ringe als Stempel zwischen MONETA und TORVNENSIS und Kreuzöffnungsstempel der Legenden. Über dem Schild mit dem Adler ein Ring, keine Interverbalstempel in der Averslegende.
Kubiak Typ I.6, Vorderseitenlegende Nr. 26, Rückseitenlegende Nr. 66.
Vorderseite: auf dem Schild ein Doppelkreuz, über dem Schild ein Ring
KΛSIMIRD G R POLONIE
Rückseite: auf dem Schild ein Adler des Königlichen Preußens mit einer Krone auf dem Hals und einem Wappen auf der rechten Seite
MONETΛ(zwei Ringe)TORVNENSIS
Durchmesser 20 mm, Gewicht 1,35 g
Die Währungssituation in Polen nach der Thronbesteigung von Kasimir Jagiellon war katastrophal: Der Markt war überschwemmt mit gefälschten Denaren aus der Zeit von Władysław Warneńczyk, und die Krakauer Münzstätte war seit 1440 geschlossen. Im Jahr 1455 beschloss der Sejm, eine Münzstätte in Krakau zu eröffnen. Sie prägte Denare minderer Qualität und Halbpence. In der ersten Zeit wurden auf den Halbstücken die Initialen der Verwalter angebracht: MT (TM), später MK. Im Jahr 1479 übernahm der Schatzmeister Piotr von Kurozwêki "Piorun" von Poraj die persönliche Leitung der Münzstätte. Dieses Wappen wurde auf den Halbpenny-Münzen angebracht. Dies war der erste Fall in Polen, bei dem Münzen mit dem Wappen des Schatzmeisters geprägt wurden. Piotr von Kurozwęk senkte unrechtmäßig das Niveau der Półgrosches - nach seinem Spitznamen "Piorunkami" genannt - und verdiente damit ein großes Vermögen. Während des Dreizehnjährigen Krieges begann man in Toruń mit der Produktion der ersten polnischen Szeląg. Sie wurden für die preußische Provinz ausgegeben. Kurze Zeit später begannen die preußischen Städte Danzig, Toruń und Elbląg mit der Prägung eigener Stadtmünzen und Brakteaten (Toruń und Elbląg). Als Großfürst von Litauen gründete Kasimir Jagiellon - nach einer langen Pause - auch die litauische Münzstätte. In der Münzstätte in Vilnius wurden Denare ("Geld") aus edlem Silber geprägt, die die Säulen (das Wappen des Gediminas) mit dem eingravierten gotischen Buchstaben "K" und dem Wappen von Pahonia auf der anderen Seite trugen.